Fujio Akai.
Fujio Akai, 1990 als erster ausländischen Künstler geehrt durch den renommierten AUGUST-MACKE-Preis. Hätte es das Schicksal nicht anders gewollt, er wäre heute einer der ganz Großen.
Was für ein Rot!
Akai - das heißt 'rot' auf japanisch. Nam June Paik lobt 1991 in einem Katalogtext für Fujio Akai: "Oh, what a red!! His canvas is full of seductive red? Next to the bold greens! I am too un-talented to imitate him. How dare I to be so joyous? I envy him." Was für ein Lob aus berufenem Mund!
Fujio Akai, 1945 in Sumatra als Sohn eines japanischen Offiziers und einer indonesischen Mutter geboren, wuchs in Japan auf. Die Mutter verschaffte ihrem Kind die holländische Staatsbürgerschaft, damals auch eine Art Überlebensticket. Mit dem 14. Lebensjahr bekam der junge Fujio die japanische Staatsbürgerschaft, um dann mit 17 Jahren auf Umwegen nach Düsseldorf zu gelangen. Akai bewarb sich an der dortigen Kunstakademie. Prof. Sackenheim erkannte sofort Akais ungewöhnliche Begabung. Eine Ausstellungsankündigung der Galerie Nicols beschrieb es so: "Bis heute kennzeichnet das künstlerische Werk die spontane und von vorsichtiger Sensibilität gelenkte Bewegung der Formen. Der gewagte Umgang mit der Farbe, ihre Handlungsfreiheit der Inszenierung optischer Ereignisse im Bild ist eine Fähigkeit, die ihm sein zweiter Lehrer, Rupprecht Geiger, eröffnet hat. Studien der Kunstgeschichte führten zum Vergleich zwischen Europa und Ostasien. Die Erkenntnisse hieraus charakterisieren bis heute die Malerei von Akai: Eine dem Japanischen geneigte Haltung, die seine Formen vom Abstrakten zum Gegenständlichen im Sinne der Landschaft entwickelt. Farbe ist das Thema Akais' Arbeiten.“
Fujio Akai selbst sagte einmal dazu: "Ich weiß, dass mein Dasein einfach und natürlich ist und dass mich eine einfache und natürliche Entwicklung zum Maler gemacht hat." Er glaubte, den Weg aller Wege für sich gefunden zu haben. Er führe über handwerkliche Brillanz in Art Verselbständigung der Emotion: "Deshalb ist es mein Ziel, bei der Anwendung der vielfältigen bildnerischen Mittel dahin zu gelangen, dass ihre völlige Beherrschung mir die Bilder ohne umständlichen Denkprozess auf natürliche Weise gelingen lässt."
Seit 2008 war Fujo Akai mit einer großen Arbeit in der Sammlung der VICTORIA- und ALBERT-Museen London, vertreten. Firmen und Privatsammlungen, sowie zahlreiche Museen in Japan und Europa zählen Werke von Fujio Akai zu ihren Sammlungen. Im August 2010 wurde Fujio Akai von einer plötzlichen, schweren Krankheit heimgesucht, mit der bis heute ringt. Malen wird er nie wieder. Was bleibt ist 'Akai' - ein Rot, nicht von dieser Welt.
Anmkg. der Autorin: Als große Freundin seiner Arbeiten wünsche ich ihm an dieser Stelle alles erdenklich Gute und baldige Besserung.